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Gittertapes beim Pferd

Gittertapes erfreuen sich sehr großer Beliebtheit - sowohl im Humanbereich als inzwischen auch beim Pferd. Doch was können die kleinen Pflasterchen überhaupt und wie wendest Du sie an?


Was sind Gittertapes?

Gittertapes - oder auch Crosstapes genannt - sind kleine "Pflasterchen", die aus einem gitterförmigen Tape bestehen. Es gibt sie in verschiedenen Größen von etwa 2x3 cm bis hin zu größeren Varianten. Die Tapes können auf bestimmte Hautstellen - zum Beispiel auf Narben oder auf Akupressur- oder Schmerzpunkte - geklebt werden, um dort Schmerzen zu lindern, Blockaden zu lösen oder den allgemeinen Energiefluss im Körper zu unterstützen.


Pferde, die häufig unter Verspannungen, Stress oder Schmerzen leiden, reagieren äußerst positiv auf die kleinen Helferchen, was sie als hilfreiche und vor allem nebenwirkungsfreie und sanfte Ergänzung zu anderen Therapietechniken macht.


Anwendungsbereiche

Gittertapes kannst du einsetzen, um


  • Schmerzen zu lindern - insbesondere bei muskulären Verspannungen oder auch Rückenproblemen. Gittertapes nehmen Einfluss auf die Faszienstruktur, die wiederum Gewebe, Muskeln, Organe und andere Strukturen umhüllt und verbindet. Bei Verspannungen "verkleben" die Faszien miteinander, was zur Entstehung von Schmerzen und Bewegungseinschränkung führt. Tapes können dabei helfen, die Beweglichkeit wieder herzustellen.


  • die Regeneration der Haut zu unterstützen - zum Beispiel bei Verletzungen mit Narbenbildung. Durch die sanfte Stimulation der Haut wird die Durchblutung gefördert, was Heilungsprozesse und den Abtransport von Abbauprodukten anstößt.


  • Entspannung und Wohlbefinden zu fördern - vor allem bei sehr gestressten, ängstlichen oder nervösen Pferden. Indem die Gittertapes auf Akupressurpunkten platziert werden, wirken sie lösend und fördern den Parasympathikus - also den "Entspannungsnerv", was dem Pferd dabei hilft sich zu entspannen.


Wirkungsweise

Die Hautoberfläche des Pferdes ist elektrostatisch (negativ) aufgeladen. Bei Verspannung oder Schmerz nimmt diese Ladung ab. Auch die Gittertapes sind negativ statisch geladen und nutzen das Prinzip der Ladungsverteilung um mit kleinen Strömchen gezielt den Abfall der negativen Ladung an den Schmerzpunkten auszugleichen und so die Selbstheilungskräfte des Pferdekörpers anzutriggern.


Die Ladungsverschiebung ist nach außen sichtbar: Hältst du das Pflaster über eine gesunde Körperstelle wird es sich nicht verändern. Kommt es jedoch auf eine schmerzhafte oder verspannte Stelle "zieht" es durch die veränderte Ladung an dieser Körperstelle in Richtung Pferdekörper. Der Körper entscheidet somit selbst, wo das Gittertape am besten positioniert ist.


Neben der Veränderung der statischen Aufladung interagiert das Gittertape natürlich auch mechanisch mit der Haut. Durch die gitterförmige Struktur werden bei Bewegung feine Verschiebungen der Hautoberfläche erzeugt. Diese lösen die darunterliegenden Verklebungen im Gewebe und wirken damit Verspannungen entgegen.


Forschungslage

Wer mich kennt, weiß, dass ich immer auch die Forschungslage im Blick habe:


Bislang gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Studien, die die Wirksamkeit von Gittertapes beim Pferd nachweisen konnten. Im Humanbereich existieren jedoch bereits Studien, die von positiven Effekten in Bezug auf Schmerzreduktion und Beweglichkeit berichten. Man geht aktuell also davon aus, dass sich die positive Wirkung auch auf das Pferd übertragen lässt - eine "Garantie" dafür gibt es jedoch nicht.


Da Gittertapes keinerlei Medikamente oder andere Wirk- oder Zusatzstoffe enthalten ist die Anwendung nebenwirkungsfrei und hat keine Risiken für dein Pferd. Es spricht also nichts dagegen, es einfach mal auszuprobieren.


Anwendung

Gittertapes vorsichtig mit den Fingerspitzen oder einer Pinzette abziehen. Wichtig: Achte darauf, dass du die Unterseite nicht berührst! Halte das Tape einige Millimeter über den Pferdekörper und fahre damit langsam in Fellrichtung über die auffällige / schmerzhafte Region. Achte dabei auf die Reaktion des Tapes - an auffälligen Stellen wird es sich wie von selbst in Richtung Körper ziehen. Hat sich das Tape an den Körper gezogen kannst du es sanft an den Ecken festdrücken, um es zu fixieren.


Gittertapes dürfen so lange am Körper bleiben, wie sie von selbst haften. Du musst sie also nicht aktiv abziehen.




Kontraindikationen

Wie bei allen Anwendungen gibt es auch Situationen, in denen du auf die Anlage von Gittertapes verzichten solltest. Diese sind konkret


  • Offene Wunden. Nicht im oder direkt am Wundbereich verwenden. Bei frischen Narben Gittertapes erst anwenden, wenn die Haut sich verschlossen hat und verheilt ist.

  • Hautirritationen und -entzündungen. Gittertapes sollten nur auf intakter Haut / Fell angewendet werden.

  • Fieber. Akute Krankheiten sind in erster Linie ein Fall für den Tierarzt. Bis zur Abklärung sollte auf die Anwendung von Tapes aller Art verzichtet werden.

  • Trächtigkeit. Bei tragenden Stuten keine Tapes im Rumpfbereich anwenden.


Außerdem gilt natürlich der Hinweis, dass Gittertapes kein Ersatz für eine tierärztliche oder therapeutische Behandlung sind. Sie sind immer als ergänzende Maßnahme und nicht als alleiniger Behandlungsansatz zu sehen.


Meine Erfahrung mit Gittertapes

Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen mit der Anwendung von Gittertapes gemacht und setze sie sehr gerne in Kombination mit anderen Therapieansätzen und natürlich der Trainingstherapie in Bewegung ein, um gezielt Schmerz- und Triggerpunkte zu lösen.


Die von mir getapten Pferde reagierten dabei ausnahmslos positiv auf die Anwendung, Abwehrreaktionen konnte ich bislang keine beobachten. Vor allem bei sehr nervösen Pferden oder auch zum Einsatz bei kleineren Verspannungen - insbesondere auch im Kopf-, Genick- und Halsbereich - zeigen die Pferde schon direkt nach dem Anbringen der Gittertapes positive Reaktionen und sichtbare Entspannung. Ich kann die Anwendung somit sehr empfehlen.


Das Anbringen der Tapes selbst ist nicht kompliziert und einfach umzusetzen. Wendest du die Tapes an Punkten an, an denen sie nicht von selbst anhaften, so hast du zwar keine Veränderung der statischen Aufladung erzeugt, hast jedoch trotzdem einen kleinen Massageeffekt im darunterliegenden Gewebe. Wenn du dir unsicher bist, tausche dich gerne mit deinem Physiotherapeuten, Osteopathen oder deinem Trainingstherapeuten darüber aus, welche Anwendung für dein Pferd Sinn macht.


Am Ende gibt das beste Feedback immer dein Pferd selbst :)




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